Schuetzenverein Rehringhausen
Volkstrauertag 2024
Ansprache Volkstrauertag 2024
(Ansprache vom 1. Vorsitzenden Fabian Kubsch)
Liebe Schützenbrüder & Schützenschwestern,
liebe Musiker & Musikerinnen,
als ich mir zur heutigen Rede Gedanken gemacht habe, bin ich auf ein Zitat von George Santanya, einem amerikanischen Philosophen aus dem 20.Jahrhundert gestoßen, in welchem er sagt.
„Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen!“
Heute, am Volkstrauertag, stehen wir hier an unserem Ehrenmal und wir erinnern uns gemeinsam an die Millionen von Menschen, die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror geworden sind. Diese Menschen stehen für unzählige Geschichten von Leid, Verlust und zerstörten Lebenswegen. Doch unser Gedenken ist nicht nur Rückblick – es ist zugleich eine Mahnung und ein Auftrag für die Gegenwart und die Zukunft.
In diesem Jahr ist die Botschaft des Volkstrauertages, die da lautet „Nie wieder!“ besonders eindringlich. Während wir an die Vergangenheit denken, erleben wir erneut Gewalt und Krieg in Europa und der Welt. Der andauernde Krieg in der Ukraine erinnert uns daran, wie zerbrechlich der Frieden ist. Die Konflikte im Nahen Osten verdeutlichen, dass auch in anderen Teilen der Welt Unschuldige unter den Folgen von Gewalt leiden. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, nicht wegzuschauen, sondern Verantwortung zu übernehmen – für die Opfer, aber auch für die Verteidigung der Werte, die Frieden und Freiheit erst ermöglichen.
Gleichzeitig sollte uns dieser Tag, an die Bedeutung der europäischen Werte erinnern. Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sollten in unserer chaotischen, von Zankerei geplagten und unsicheren politischen Lage wieder mehr in den Fokus rücken. In einer Welt, die von nationalistischen Populisten und autokratischen Bedrohungen geprägt ist, müssen wir uns klar und entschlossen für diese Werte einsetzen.
Der Volkstrauertag mahnt uns, dass Hass, Extremismus und Hetze die ersten Stufen auf dem Weg zu Konflikten sind. Die jüngsten Entwicklungen, wie der zunehmende Antisemitismus und die Verbreitung von Falschinformationen, sind Warnsignale, die wir ernst nehmen müssen. Demokratie, Menschenwürde und Respekt erfordern nicht nur Worte, sondern auch entschlossenes Handeln. „Nie wieder“ bedeutet, diese Werte jeden Tag zu verteidigen – gegen Unrecht, gegen Spaltung, gegen die Kräfte, die unsere Gesellschaft destabilisieren wollen.
Gleichzeitig ist dieser Tag eine Gelegenheit, Versöhnung zu fördern. Die Gräber der Kriegsopfer mahnen uns, nicht in der Vergangenheit stehen zu bleiben, sondern Brücken zu bauen – zwischen Nationen, zwischen Generationen und zwischen Kulturen. Denn echter Frieden entsteht nur durch Dialog, durch Verständnis und durch die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen.
Lasst uns den Volkstrauertag nicht nur als einen Tag des Gedenkens betrachten, sondern als einen Tag der Verantwortung. Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten. Verantwortung, unsere Demokratie zu schützen. Und Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten, dass künftige Generationen in einer Welt des Friedens leben können.
Zum Abschluss möchte ich nun um eine Schweigeminute bitten – zum Gedenken an die Opfer, zur Besinnung und zur Verpflichtung, uns jeden Tag für Frieden und Menschlichkeit einzusetzen.
Vielen Dank.
- (c) 2024 Schützenverein St. Josef Rehringhausen, Am Dorfring 3, 57462 Olpe-Rehringhausen
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